Beschreibung der St. Thomas Kirche

Eine ausführliche Beschreibung der St. Thomas-Kirche:

Die Kirche von Trockau liegt beherrschend in der Landschaft, von wo man auch kommt. Selbst von der Autobahn her fällt sie auf, mit ihrem klaren Turm und ihrem einfach bergenden Schiff. Sie liegt so da, als sei dies schon immer so gewesen und man ist dann überrascht, wenn man beim Näher kommen erkennt, dass diese so zeitlos wirkende Kirche erst aus der Mitte unseres Jahrhunderts stammt. Sie wurde 1950 erbaut und geweiht.

An dem großen Platz am höchsten Punkt des Ortes ist die Kirche zweifach angebunden. Einmal ist das Dach vom Seitenschiff her weit ausgezogen und bildet so eine Kolonnade. Mehr noch fällt der niedrige, runde Vorbau auf, der zugleich der Seiteneingang ist. Es ist die Taufkapelle. Der Taufstein steht um eine Stufe vertieft, und die Inschrift am Gitter erinnert an die eigene Taufe, so wie die Kapelle an die Taufe als Anfang des Christenlebens.

Der Kirchenraum wirkt weit. Er wird gegliedert, indem die tragenden Elemente in Ziegeln gestaltet sind, auf denen auch die Dachbalken ruhen, während die Wände verputzt sind. Der große Altarbereich wird be­herrscht von der Darstellung des Gekreuzigten über der Reihe der Jünger. Das Kreuz ist von dem leuchtenden kreisrunden Fenster wie von einem Heiligenschein umgeben, anbetende Engel fliegen auf diese Mitte zu.

Dass die Kirche lange vor dem II. Vatikanischen Konzil erbaut wurde, sieht man daran, dass zusätzlich zum Hochaltar mit seinem Tabernakel noch ein Volksaltar steht, dessen Unterbau im Relief die Fußwaschung Petri durch Jesu zeigt.

Am Ambo erkennt man einen Engel, welcher der Gemeinde die aufgeschlagene Bibel entgegenhält. Der Nebenaltar hat eine Marienstatue in ungewohnter Form: Die junge Mutter hebt ihr Kind weit empor.

Die Fenster im Schiff zeigen die Bistumsheiligen, Kaiser Heinrich und die Kaiserin Kunigunde, in der Mitte den Kirchenpatron, den großen Kirchenlehrer Thomas von Aquin, und die heilige Elisabeth, sowie Bruder Konrad.

Auf der Südseite befindet sich ein Seitenschiff. Dieses wird Gedächtniskapelle genannt. Über dem Altar der Kapelle ist im Glasfenster eine Pieta zu sehen. Im Seitenschiff ist auch der Kreuzweg angebracht, eine sehr beeindruckende Arbeit in Buntkeramik, geschaffen vom Künstler Julius Selenka, Prag Dillingen.

Trotz der Vielfalt der beteiligten Künstler wirkt der Raum einheitlich. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, dass alle Künstler der Christ­lichen Künstlergilde Nünbergs angehörten.

Die Empore wird gekrönt vom Prospekt der Orgel. Es handelt sich um eine mechanische Schleifladenorgel, gebaut von der Orgelfirma Werner Hey, Urspringen in der Rhön.

An der Ostseite der Kirche entstand 1983 – 1985 die Sakristei, mit eingegliederter Winterkirche. Die beiden Glasdurchgänge zwischen Kirche und Sakristei erlauben an Festtagen einen feierlichen Einzug in das Gotteshaus.